Paddeln, Pumpen, Punchen

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Trainieren mit dem Punchigball bringt starke Kraft- und Kraftausdauer-Effekte für den Schultergürtel und den Rumpf.
© Timo Dillenberger

Wir haben den Sportgeräte-Markt durchgescannt, abgeklopft, ausgesiebt und die Produkte rausgesucht, die wir für besonders effizient, kurzweilig und oder praktisch speziell für Skilangläufer eingestuft haben. Dann haben wir sie ausprobiert!*

Text: Timo Dillenberger

Jetzt wird die Form für den Winter ­gemacht! Aber reines Ausdauertraining oder Hantelnstemmen im Studio – das erscheint so manchem zu monoton und ist auf Dauer auch nicht ganz so effizient. Manchmal braucht es einfach ein neues Gadget oder Sportgerät, um die Motivation hoch zu halten. Auf dem Markt stehen buchstäblich unzählige solcher Produkte zum Kauf bereit, leider sind darunter ­sowohl echte „Gamechanger“ als auch echte Verschwender von Geld und Zeit.

Die Essenz unseres Streifzugs durch die Welt der Trainingstools brachte einen extrem bunten Strauß hervor, von kleinen Helfern für unter zehn bis zu größeren für über 1.000 Euro, von universellen Tools bis hin zu komplett disziplinfremden Sportgeräten ­haben wir alles eingepackt! Im Prinzip gab es nur zwei Vorgaben: Unsere ausgewählten Tools sollten effizientes Training ermöglichen, also einen trainingswirksamen Reiz erzeugen, ohne lange und vielleicht frustrierende Vorbereitung. Bedingung Nummer zwei: Mögliche Übungen oder Bewegungen mussten dem Langlauf dienlich sein, ganz gleich ob im Kraft-, Kardio-, Koordinations- oder Balance­segment.

Konkurrenz-Klau

Viele der folgenden Produkte sind anderen Sportarten entliehen. Es hat noch nie ­geschadet zu schauen, was die Konkurrenz so macht. Gerade im Trendsegment „Crossfit“ gab es hier viel abzuschauen, da es ­dabei nie um isoliertes Krafttraining geht, sondern stets auch koordinative Komponenten enthalten sind, oft ganze Muskelgruppen angesprochen werden und ­Balance meist eine Rolle spielt, die bekanntlich im Langlauf ein großer Baustein der Leistung ist.

Und weil nur derjenige weiter trainieren kann, der auch anständig erholt ist, haben wir zusätzlich Equipment zur Entspannung und Erholung getestet.

Ein Fazit in dem Sinne wie in unseren sonstigen Tests gibt es nicht, schließlich treten die Produkte nicht direkt gegeneinander an, aber selbst innerhalb unserer Vorauswahl stachen Produkte besonders hervor. Das Stand-up-Paddling-Board wurde eigentlich nur getestet, weil dieser Sport derzeit so angesagt ist. Doch fünf ­Minuten auf dem Wasser, und die Tester ­mussten unter ­Androhung von ­Gewalt 
vom Sportgerät ­getrennt werden. Der Spaßfaktor ist überraschend schnell sehr hoch, nicht zuletzt, weil Bewegung und Balance dem Stockeinsatz im Langlauf viel ähnlicher sind als vermutet. Man kann im Sommer also schon viel für seine Technik tun. Außerdem werden Körperspannung und globale Ausdauer -extrem angesprochen. Mit einem dünnen Neoprenanzug ginge das -sogar fast ganzjährig, was den Anschaffungspreis wieder relativiert!

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Auch ein Balanceboard hat unser Fitness-Experte ausprobiert.
© Timo Dillenberger

In die andere Richtung geht der Kettlebell-Griff, denn beim Training mit den Schwunggewichten braucht man an sich einen ganzen Satz unterschiedlicher -Größen, aber wer hat so etwas zu Hause? Der Griff für Hantelscheiben mit Standardaufnahme ist total simpel und günstig, aber total clever und hat viele Einsatzmöglichkeiten.

Und dann haben uns die besonders innovativen Entwicklungen interessiert. Mit am neusten und bisher ziemlich unterschätzt ist der „Powerbreather“, ein Schnorchelsystem, das Schwimmer ohne jede Atemtechnik stets mit Frischluft versorgt und ungewollte Aufnahme von Wasser verhindert. Klingt wenig spektakulär, eröffnet aber -einer riesigen Masse von weniger „talentierten“ Kraulschwimmern das hocheffiziente Training im Becken, See und sogar Meer. Tester legten im Schnitt etwa die dreifache Strecke zurück wie ohne diese Hilfe. Was zwischen diesen drei hervorstechenden Artikeln noch besonders aufgefallen ist, sehen Sie ab der nächsten Seite.

Den kompletten Tests finde Sie in nordic sports 3/20. Insgesamt 22 Tools haben wir dort auf einer Skala von 1-6 in den Aspekten „Übungsumfang“, „Komplexität“, „Krafttraining“, „Koordination“, „Kardiotraining“, „Spaßfaktor“ und „Preis/Leistung“ bewertet.

*Der Beitrag stammt aus dem Herbst 2020

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