Tschüss, Martin!
Es war eine bewegende Szene: 15.000 Fans verabschiedeten Martin Schmitt im Rahmen des Weltcups am 1. Februar in Willingen, viele mit lilafarbener Mütze – und Tränen in den Augen.

DSV-Präsident Dr. Franz Steinle überreichte Schmitt das Sportehrenzeichen in Gold. „Du hast die Menschen in Deutschland für das Skispringen begeistert und mit deiner sympathischen und ehrlichen Art berührt“, sagte Steinle. Kurz zuvor hatte der 36-Jährige wie erwartet seinen Rücktritt erklärt. „Es war eine tolle Zeit, und es fällt mir nicht leicht. Aber ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich meine Karriere beende“, sagte das Skisprung-Idol auf einer Pressekonferenz. Gefasst habe er den Entschluss nach der Vierschanzentournee. Dort hatte Schmitt mit dem zweiten Springen in Garmisch-Partenkirchen seinen letzten Auftritt absolviert. „Ich wollte noch einmal zu Olympia, habe aber gesehen, dass es nicht mehr reicht. Es gibt keine Ziele mehr. Garmisch war ein runder Abschluss. Ich wollte mich mit diesem Eindruck verabschieden“, so der Olympiasieger von 2002.
Im Gedächtnis der Nation bleibt Schmitt als sympathischer Sportler, der gemeinsam mit Teamkollege Sven Hannawald durch zahlreiche große Erfolge um die Jahrtausendwende einen nie dagewesenen Skisprung-Boom in Deutschland auslöste. Seit seinem Weltcupdebüt 1997 hatte Schmitt unter anderem 28 Weltcupsiege und Mannschafts-Gold bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City geholt. 1999 in Ramsau und 2001 in Lahti wurde er sowohl im Einzel als auch mit der Mannschaft Weltmeister auf der Großschanze.
Nach vielen Verletzungen konnte Schmitt jedoch nicht mehr an seine früheren Erfolge anknüpfen. 2010 gelang ihm noch einmal ein Riesen-Erfolg: Olympia-Silber mit dem Team.
